Lucina Maine Coons 
 
Pro und Contra Fertigfutter

Über Katzenernährung ( wie überhaupt über Ernährung ) gibt es viele Meinungen, einschließlich der lautstarken Werbung namhafter Katzenfutterhersteller. Es ist natürlich einfacher, der Empfehlung eines Futterherstellers, eines Tierarztes oder eines Züchters zu glauben, als sich selbst mit der Thematik zu befassen. Wer sich dann aber doch mal damit beschäftigt, wundert sich mitunter, wie solche Empfehlungen von Leuten, die es doch eigentlich wissen müssten, zustande kommen.

Ich habe früher selbst der Empfehlung einer Züchterin geglaubt, die absolut überzeugt von reiner Trockenfutter-Ernährung war. Seit ich mich eingehend mit der Katzenernährung und auch mit den Inhaltsangaben auf verschiedenen Futtersorten beschäftigt habe, gibt es hier kein Trockenfutter mehr und Dosenfutter nur noch in geringem Maße.

Sehen wir uns doch mal weit verbreitete Empfehlungen an. Da gibt es insbesondere von der Futtermittelindustrie, aber auch von vielen Tierärzten etc. die Empfehlung:

"Füttern Sie Ihre Katze mit Fertigfutter, denn da ist alles drin, was sie braucht."

Meine Meinung dazu ist: Für viele Fertigfutter stimmt eher der Satz:

"Da ist gerade mal so viel drin, dass sie überlebt."

Der Slogan ist natürlich sehr verführerisch, denn wenn man ihn glaubt, ist Katzenernährung sehr einfach und bequem. Noch bequemer wird's, wenn man auch der zweiten weit verbreiteten Aussage glaubt:

"Trockenfutter reinigt und pflegt die Zähne."

Super! Jetzt brauchen wir nur noch Trockenfutter zur freien Verfügung hinstellen, brauchen uns nicht um Inhaltsstoffe, Nährwert und Fütterungszeiten zu kümmern, das Zeug wird ewig nicht schlecht und riechen tut es auch nicht. Sehr praktisch!

Warum diese Aussagen nicht stimmen, kann ich leicht begründen. Schauen wir uns doch mal an, wovon eine Katze sich eigentlich in der Natur ernährt. Da sind zu nennen:

Mäuse, Ratten, Vögel, Eichhörnchen, Kaninchen und andere kleine Säugetiere, sowie auch mal den einen oder anderen Fisch, wenn sie ihn erwischt.

Woraus bestehen diese Beutetiere? Ungefähr 50 % des Beutetiers besteht aus Muskelfleisch, der Rest setzt sich aus Knochen, Sehnen und inneren Organen, Haut, Fell/Federn, Fett, Blut und anderen Körperflüssigkeiten, zusammen. Dazu kommen maximal 5% pflanzliche Nahrung aus dem Magen des Beutetiers.

An dieser natürlichen Nahrung sollte sich nun die Katzenfütterung orientieren.

Dann sehen wir uns doch mal einige Dosenfutter-Marken an, die als Alleinfutter deklariert sind.

Kitekat (Sorte Huhn)

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% Huhn im Häppchen), Getreide, pflanzliche Eiweissextrakte, Mineralstoffe, Zucker.

Wieviel Fleisch is da denn nu drin ?

Wir erfahren durch diese Angabe, dass von der nicht benannten Menge an "Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen" doch immerhin schon mindestens 4% vom Huhn stammen.

Ist ja schon mal beeindruckend. Vielleicht ist doch zumindest mal ein Huhn an der Dose vorbeigelaufen.

Wir erfahren leider nicht, wie viel Prozent der Dose denn nun aus "Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen" bestehen.

Nun steht bei Inhaltsangaben ja bekanntermaßen das, was am meisten enthalten ist an erster Stelle. Soweit wäre das ja schon mal ganz okay, aber da steht: "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse", d.h. es könnte ein minimaler Anteil Fleisch sein und ein großer Anteil tierischer Nebenerzeugnisse.

Was sind denn nun "tierische Nebenerzeugnisse"?

Tierische Nebenerzeugnisse sind laut Richtlinie 82/475/EWG:
"Alle Erzeugnisse und Nebenerzeugnisse aus der Verarbeitung von Tierkörpern warmblütiger Landtiere".

Im Klartext heißt das: Abfallprodukte aus der Schlachtung, wie Knochen, Blut, Wolle, Därme, Schnäbel, Krallen, Flügel, Drüsen bis hin zu Urin und ähnlich leckeren Sachen.

Dabei ist zu sagen, dass nicht alles davon verkehrt ist. Knochen und Blut z.B. enthalten Mineralien und Salze, die die Katze braucht. Auch frißt die Katze in der Natur Krallen, Schnäbel u.ä. in kleinen Mengen mit.

Die Frage ist allerdings, wieviel Nebenerzeugnisse in einer solchen Dose sind und auch wenn es der Natur der Katze entspricht, Dinge wie Krallen und Schnäbel mitzufressen, ist natürlich sehr fraglich, ob eine Dose, die vielleicht zu 50% oder noch mehr mit solchen Nebenerzeugnissen gefüllt ist, noch einen großen Nährwert für die Katze hat oder ob dann nicht der Großteil der Dose für die Katze unverwertbarerer Müll ist.

Dazu kommt dann noch, daß bei der Bezeichnung "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" das Fleisch von "irgendeinem" Tier drin sein kann ( wir erinnern uns: Nur 4% sind sicher vom Huhn ) und diverse Berichte und Tests von Katzenfutter verschiedener Marken wiesen Spuren von verschiedensten Medikamenten auf, bis dahin, daß es auch schon vorgekommen sein soll, daß Reste von Flohhalsbändern gefunden wurden.

Was das bedeutet, mag sich jeder selbst ausmalen. Ich kann auch nicht zusichern, daß diese Berichte stimmen.

Sicher ist aber, daß unbenanntes Fleisch eben alles mögliche sein kann.

Es gibt doch auch schon mal zu denken, dass hier nicht genauer deklariert ist, woraus das Futter besteht, im Gegensatz zu Premium-Futter-Herstellern, die meistens genaue Angaben auf ihrem Futter machen und ich bin mir sicher, dass ein Futtermittelhersteller, der dem Futter gute Inhaltsstoffe zufügt, das auch auf die Dose schreibt, denn das ist ja schließlich gute Werbung.

Tut er es nicht und versteckt die Zutaten hinter schwammigen Aussagen, wie "und tierische Nebenerzeugnisse" , wird wohl zu einem beträchtlichen Anteil Müll enthalten sein.

Zusätzlich wird der Dose noch Zucker zugefügt. Was soll die Katze mit Zucker?

Ein zweites Beispiel:

Felix (Ente & Geflügel)

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (davon 4% Ente, 14% Geflügel), Fisch und Fischnebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe, Zucker

Na, hier sind ja schon 18% der Fleischssorte benannt, wobei es ja kein Fleisch sein muß, es könnten auch 14% Hühnerfüße und 4% Entenschnäbel sein, da es ja Fleisch UND Nebenerzeugnissen sind.

Wer mag, kann gerne durch die Supermärkte ziehen und Dosen lesen. Es wird aber nach einiger Zeit langweilig, denn es ist weitestgehend immer dasselbe.

Dann wenden wir uns doch mal Premium-Naßfutter zu, das nur im Fachhandel oder über Internet zu beziehen ist.

Hier gibt es nun wirklich einige Sorten, die klare Angaben enthalten, was in der Dose enthalten ist.

Petnatur Lamm & Wild

40% bestehend aus Lammherzen, Lammfleisch, Lammleber, Lammlunge, Lammpansen, 30% bestehend aus Wildherz, Wildleber, Wildfleisch, Wildlunge, 28,9% Brühe, 1% Mineralstoffe, 0,1 % Distelöl - frei von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen, ohne künstliche Farb-, Lock- und Aromastoffe, ohne Zucker, ohne Geschmacksverstärker, ohne Tierversuche hergestellt

Das ist ja schon mal eine ganz andere Aussage. Da steht, was drin ist (nämlich Fleisch und Innereien) und das auch in nachvollziehbaren Prozent-Angaben.

Noch ein zweites Beispiel:

Catz Finefood (Sorte Kalb)

70% Kalb (bestehend aus ca. 50% Herz & Muskelfleisch, davon ca. 2/3 Fleisch und 1/3 Herz; ca. 50% Innereien, davon je ca. 1/3 Leber, Lunge, Nieren), 27,45% Trinkwasser, 1% Aprikosen,1% Ananas, 0,15% Taurin, 0,15% Leinöl, 0,15% Meersalz, 0,1% Seealge.

Ebenfalls klare Angaben der Bestandteile mit klarer Mengenangabe und hohem Fleischanteil und kein Verstecken hinter "und tierische Nebenprodukte". Das ist natürlich eine ganz andere Qualität von Futter.

Leider ändert das allerdings nichts daran, dass durch die hohe Erhitzung, um die Dose haltbar zu machen, ein großer Teil an Vitaminen und Nährstoffen verloren geht und durch künstliche Zusatzstoffe (deren gesundheitlicher Wert oder Nicht-Wert ja bekanntermaßen sehr umstritten ist) wieder zugeführt werden muß. Dosenfutter muss nach deutschem Futtermittelrecht bei mindestens 120 Grad Kerntemperatur steril eingekocht werden, um haltbar zu sein.

Es gibt Futterhersteller, die mit "schonender Kaltabfüllung" werben. Das ist allerdings nichts anderes, als ein Marketing-Instrument und Augenwischerei, denn für diese Dosen gilt nichts anderes. Natürlich kommt das Fleisch kalt in die Dose, um dann nach Vorschrift auf 120 Grad Kerntemperatur erhitzt zu werden. Schonend ist da gar nichts dran, das wird dem Verbraucher nur suggeriert.

Dementsprechend sollte man also nicht vergessen, dass auch diese guten Naßfuttersorten, die als einigermaßen vernünftiges Futter gelten können, eben leider auch konservierte Dosen bleiben und wer würde sein Kind nur mit Ravioli, Dosensuppen und Tiefkühl-Pizza großziehen? Da ist rein theoretisch auch alles drin, was der Mensch braucht. Für die meisten Menschen ist es trotzdem gedanklich ein Unding, sich dauerhaft und ausschließlich so zu ernähren. Bei unseren Haustieren ist es seltsamerweise völlig normal.

Interessant ist übrigens auch, die Fütterungsempfehlungen der Hersteller zu vergleichen. Von Supermarktfutter muss viel mehr gefressen werden - klar, ist ja auch jede Menge Schrott drin, den die Katze nicht gebrauchen kann und der sowieso nur im Katzenklo landet.

Bei Whiskas, Kitekat & Co. sind für eine durchschnittlich große Katze 400 bis 450g angegeben, von Petnature oder Catz Finefood braucht die Katze lediglich 160 bis 240 g zu fressen.

Neben der Tatsache, dass dadurch ein guter Teil des "günstigeren Preises" des Supermarktfutters aufgehoben wird, ist dabei noch viel wichtiger, dass die größere Menge des gefressenen minderwertigen Futters die Nieren der Katze unnötig belastet.

Ansonsten ist zu Dosenfutter noch zu sagen, dass es durch seine weiche Konsistenz die Zähne der Katze so gut wie gar nicht beansprucht, die Zahnbeläge nicht abgerieben werden und so der gefürchtete Zahnstein entstehen kann.

Eine reine Dosenfütterung ist also nur sehr bedingt zu empfehlen und zumindest sollte auf qualitativ hochwertiges Dosenfutter geachtet werden.

Dann zum Thema Trockenfutter:

Der Werbeslogan mit der Reinigung der Zähne wird schon für denjenigen widersinnig, der seine Katzen mal beim Fressen des Trockenfutters beobachtet. Da wird nicht viel gekaut. Die Bröckchen werden maximal einmal durchgeknackt, wenn sie nicht sogar ganz geschluckt werden. Es gibt zwar Sorten, die etwas größere Brocken haben, aber auch hier ist ein einfaches "Knack" zu hören und dann sind beide Teile im Magen der Katze verschwunden.

Was soll bitte hier die Zähne reinigen?

Wer einmal gesehen hat, wie eine Katze rohe Fleischbrocken kaut oder einen Knochen abnagt, der erkennt den Unterschied.

Da wird an einem Brocken auch mal eine halbe Minute richtig gearbeitet und die Zähne werden tatsächlich benutzt.

Knochen abnagen?
Das sind doch keine Hunde...
Nö, aber kleine "Tiger".


Kommen wir zu den Inhaltsstoffen von Trockenfutter.

Brekkies (Rind)

Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (2% Rind in den Kroketten mit Rind und 2% Kalb in den Kroketten mit Kalb), pflanzliche Eiweißextrakte, Öle und Fette, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe, Gemüse (1% dehydrierte grüne Erbsen in den Kroketten mit Gemüse).

Hier stehen dann "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" noch nicht einmal an erster Stelle, sondern Getreide, mit dem die Katze nichts anfangen kann, auf das viele Katzen auch allergisch reagieren und das sie dick macht. Dazu sind ganze 2% einer "Rind-Krokette" dann doch aus Rind und 2% der "Kalb-Krokette" aus Kalb, die jeweils anderen 98% bestehen aus irgendwas, was der Hersteller uns nicht verrät.

Kitekat (Huhn mit Gemüse)

Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% Huhn in den braunen Stückchen), pflanzliche Nebenerzeugnisse, pflanzliche Eiweißextrakte, Öle und Fette, Mineralstoffe, Gemüse (u.a. 4% Erbsen in den grünen Stückchen).


Mir wird ganz schwindelig bei den vielen pflanzlichen Anteilen.

Tatsache ist, dass Trockenfutter zu 50 - 80% (je nach Sorte und Qualität) aus pflanzlichen Stoffen und Kleber besteht. Muss es auch, sonst würde es nämlich auseinander fallen.

Der kurze Rückblick zur Zusammensetzung der natürlichen Beutetiere zeigt uns aber, dass die Katze maximal 5% pflanzlichen Anteil in ihrer Nahrung haben sollte. Dazu kommt dann noch, dass bei Supermarkt-Trockenfutter die restlichen 20-50% des Futters auch noch im Dunkeln bleiben und vermutlich nur wenige Teile davon aus Fleisch oder für die Katze verwertbaren Bestandteilen bestehen.

Und spätestens hier wird vermutlich deutlich, was ich damit meine, wenn ich sage, dass in vielen Fertigfuttern für die Katze gerade mal genug Nährstoffe zum Überleben drin ist, aber sicher nicht alles, was sie eigentlich braucht.

Es gibt auch getreidefreie Trockenfutter. Klingt ja toll. Sind die nur aus Fleisch?

Happy-Cat (Sensitiv Grainfree Kaninchen)

Kaninchenprotein* (25%), Kartoffeln* (19%), Kartoffelflocken (19%), Grieben (Rind 12%), Rinderfett (5,5%), Leberhydrolisat, Sonnenblumenöl, Cellulose*, Fleischmehl (Rind 1%), Rübenmelasseschnitzel* (entzuckert), Rapsöl, Karotten* (0,5%), Apfeltrester* (0,4%), Natriumchlorid, Hefe*, Kaliumchlorid, Meeresalgen* (0,2%), Leinsamen (0,2%), Yucca Schidigera* (0,04%), Chicoréewurzel* (0,04%), Hefe* (extrahiert), Mariendistel, Artischocke, Löwenzahn, Ingwer, Birkenblätter, Brennnessel, Kamille, Koriander, Rosmarin, Salbei, Süßholzwurzel, Thymian (Trockenkräuter, gesamt: 0,18%). - (* getrocknet)

Sehr wohlwollend gerechnet komme ich hier auf einen Anteil an tierischen Produkten von 43,5%. Ich schreibe "tierische Produkte" und nicht Fleisch, denn der tierische Anteil besteht aus KaninchenPROTEIN, RinderFETT und FleischMEHL. Bei allen drei Angaben ist nur sehr bedingt von Fleisch auszugehen. Aber immerhin kann die Katze mit diesen 43,5% des Futters überhaupt etwas anfangen. Die andere Hälfte, hauptsächlich aus Kartoffeln, Kartoffelflocken und Rübenmelasseschnitzeln bestehend, ist für die Katze komplett ohne Nährwert und von allergeringstem bis gar keinem Nutzen, weil sie gar nicht in der Lage ist, es zu verdauen. Der Darm von Katzen ist als reiner Beutetierfresser viel zu kurz, um Kohlehydrate aufzuschliessen.

Dann schauen wir uns doch mal Premium-Trockenfutter an:

Hills (Huhn adult)

Geflügelfleischmehl, Weizen, tierische Fette, Mais, Maiskleber, Reis, Proteinhydrolysat, Mineralstoffe, Rübentrockenschnitzel, Fischöl.

Im Text steht dann noch, dass der "Geflügelanteil" 56% beträgt. Fragt sich nun noch, ob vor oder nach der Trocknung, das ist nämlich ein großer Unterschied, aber wir gehen mal wohlwollend von den 56% aus.

Mit Weizen, Mais, Maiskleber, Reis und Rübentrockenschnitzeln kann die Katze wieder herzlich wenig anfangen. Dann steht hier noch Proteinhydrolysat. Was ist das denn? Protein klingt ja immer gut für die Katze.

Zitat Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe:

"Bei Proteinhydrolysaten handelt es sich um künstlich aufgespaltene Eiweiße (Proteine). Diese werden durch Spaltung ("Hydrolyse") von tierischem oder pflanzlichem Eiweiß entweder durch Zugabe von Säuren unter hohen Temperaturen und Druck oder durch den Einsatz von Enzymen gewonnen. Bei diesem Prozess entstehen in Abhängigkeit von den chemischen und physikalischen Bedingungen unterschiedlich lange Eiweißbruchstücke und auch einzelne freie Aminosäuren, die Bausteine des Eiweiß."
(Quelle: http://www.cvua-karlsruhe.de/eua/lm/tier/2005_wasbi.htm)

Wir wissen nun weder, ob das hier im Futter verwendete Proteinhydrolysat aus tierischer oder aus pflanzlicher Quelle kommt, noch wissen wir, ob Katze das verwerten kann. Gehen wir mal ebenfalls wohlwollend davon aus, dass sie es kann, kommen wir insgesamt vielleicht auf 60-70% Verwertbarkeit des Futters durch die Katze. Mehr liegt bei einem Trockenfutter wohl auch einfach nicht drin.

Neben dem Missverhältnis von pflanzlichen zu tierischen Bestandteilen hat Trockenfutter noch einen großen Nachteil: Wie der Name schon sagt, ist diesem Futter das Wasser entzogen. Daher auch der Hinweis der Hersteller, immer Wasser dazu anzubieten.

In der Natur deckt die Katze ca. 75% ihres Flüssigkeitsbedarfs durch die Beutetiere ab. Das hieße, sie müsste ca. 4x so viel Wasser trinken, wie sie Trockenfutter frisst, um ihren Wasserhaushalt in Waage zu halten. So viel trinkt bloß keine Katze und vor diesem Hintergrund werden die vielfach verbreiteten Harnwegs- und Nierenerkrankungen bei Katzen doch irgendwie auch für den medizinischen Laien erklärbar.

Zum einen muss die Katze mehr fressen, um aus den wenigen Anteilen, die sie verwerten kann, genug Nährstoffe herauszuziehen, was natürlich die Nieren belastet und darüber hinaus fehlt auch noch die Flüssigkeit, was sein Übrigens zur Nierenbelastung beiträgt.

Trockenfutter als Alleinfutter ist also überhaupt nicht zu empfehlen!

Insgesamt ist an Trockenfutter nicht wirklich etwas Gutes zu finden. Für Trockenfutter spricht allenfalls, dass es sehr praktisch ist, da es z.B. bei einer längerer Abwesenheit der Katze eine vertretbare Futterlösung anbietet, solange das wirklich die Ausnahme bleibt.

Ansonsten ist es höchstens als Leckerlie zu gebrauchen.

Wenn wir nun auf Trockenfutter aufgrund der Nachteile verzichten wollen, bliebe gutes Dosenfutter, das zwar nun ebenfalls nicht das Optimale ist, aber ja schon mal besser.

Und dann gäbe es eben noch die Alternative, das Katzenfutter selbst zu zuzubereiten und uns an der natürlichen Nahrung der Katze zu orientieren. Aufwendiger ist das natürlich, aber überaus lohnend.

Im Tierschutzgesetz ist im Übrigen für die Haltung von kleinen Wildkatzen (z.B. Schwarzfußkatze, Salzkatze, Bengalkatze, Wildkatze, Manul, Jaguarundi, Serval, Wüstenluchs, Ozelot, Goldkatze, Fischkatze, Luchs) als MINDESTANFORDERUNG unter Ernährung vorgeschrieben:

Die Katzen sind zu füttern mit "ganzen, frischgetöteten Futtertieren oder Fleisch mit Mineralstoff- und Vitaminzusatz".

Vom Organismus her unterscheiden sich unsere Hauskatzen nicht viel von diesen Tieren. Erstaunlicherweise dürfen sie aber ein Katzenleben lang mit Trockenfutter ernährt werden und die Werbung darf noch suggerieren, daß das absolut in Ordnung sei.

Wie kommt es, dass der Gesetzgeber in einem Fall so bewußt ist und weiß, was die Tiere gesund erhält, gleichzeitig aber erlaubt, dass Hauskatzen komplett fehlernährt werden?

Tja, die Wildkatzen sind selten und deshalb wertvoll. Deswegen werden sie geschützt. Hauskatzen dagegen sind nichts wert. Es gibt ohnehin zu viele und zudem ist die Tierfuttermittel-Industrie ein Milliarden-Geschäft. Deswegen greift der Gesetzgeber hier nicht ein. Ob die Katzen von Fertigfutter krank werden, ist ihm egal.

Mir - als Tierbesitzer - ist es aber nicht egal. Und ich hoffe, dass es dem einen oder anderen Katzenbesitzer, der hier bis zum Ende liest genauso geht und er/sie sich entschliesst zugunsten des Wohlbefindens und der Gesundheit seiner Katzen den etwas umständlicheren Weg zu gehen.

Wie eine solche Futterzubereitung nun aussehen könnte, beschreibe ich hier:

BARF - die naturnahe Ernährung der Katze